Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Leppin – Die frühen Christen

Die frühen Christen: Vergebliches Streben nach Einheit
Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Leppin (Alt-Historiker, Goethe Universität Frankfurt a.M.)
Das frühe Christentum war alles andere als eine einheitliche Bewegung. Der Althistoriker Prof. Dr. Hartmut Leppin beleuchtet in seinem Vortrag, wie vielfältig, widersprüchlich und konfliktreich sich christliches Leben in den ersten Jahrhunderten gestaltete. Die Herausforderung der frühen Christen bestand darin, ihren Glauben in einer Welt zu leben, die religiös, kulturell und politisch vom römischen Staatskult geprägt war. Ohne eigene Gebäude, feste Liturgie oder zentrale Strukturen wurde der Glaube zunächst improvisiert und gemein schaftlich je wieder neu gestaltet. Die Vielfalt innerhalb der christlichen Gruppen führte zu Spannungen. Unterschiedliche Lehrmeinungen, Rituale und Ämter verständnisse machten die Herausbildung einer gemeinsamen Identität schwierig. Hinzu kamen ethische Unsicherheiten: Wie sollte man mit Besitz, Sexualität, Arbeit oder Sklaverei umgehen? In all dem zeigt sich das frühe Christentum als Suchbewegung – zwischen Anpassung und Abgrenzung, Einheitssuche und innerer Vielfalt. Ein Vortrag am Reformationstag für alle, die sich für die Anfänge des Christentums und die Entstehung und Wandlungsfähigkeit kirch licher Identität interessieren. Prof. Dr. Hartmut Leppin gehört zu den renommiertesten deutschen Althistorikern der Gegenwart. Er lehrt Alte Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und hat sich durch seine Arbeiten zur Spätantike, zur Geschichte des frühen Christentums und zur religiösen Vielfalt der antiken Welt weit über die Fachwelt hinaus einen Namen gemacht.
Flyer_Vortrag_fruehe_Christen_Web_Org_.pdf
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Anne-Carolin Hopmann
Pfarrerin